Versicherungen für Freiberufler – davon gibt es jede Menge. Gerade Neueinsteiger sind mit diesem Thema oft überfordert. In diesem Beitrag erhältst du eine kurze Übersicht zu den wichtigsten Versicherungen für Freiberufler.
In den letzten Monaten habe ich bereits umfassende FAQs zu einzelnen Versicherungsarten erstellt. Dieser Beitrag hat das Ziel, die wichtigsten Punkte meiner FAQs für dich zusammenzufassen und dir eine kurze Übersicht der wichtigsten Versicherungen für Freiberufler zu geben. Am Ende der Absätze findest du natürlich die Links zu den weiterführenden FAQs. Diese bieten dir weitere Infos zur jeweiligen Versicherungsform.
Wichtige Versicherungen für Freiberufler:
Krankenversicherung
Jeder Freiberufler muss aufgrund der in Deutschland herrschenden Versicherungspflicht eine Krankenversicherung abschließen. Grundsätzlich haben Freiberufler allerdings die Wahl zwischen einer gesetzlichen Krankenversicherung und einer privaten Krankenversicherung. Für Familien, in denen nur einer verdient, kann eine gesetzliche Krankenversicherung für Freiberufler günstiger sein. Zusätzliche Leistungen privater Versicherungen können mit entsprechenden Zusatzversicherungen erworben werden. In meinem FAQ – Krankenversicherung für Freiberufler findest du alle wichtigen Antworten. Unter anderem auch zur Beitragshöhe, sowie Vor- und Nachteile der privaten Krankenversicherung für Freiberufler.
Rentenversicherung
Als Freiberufler ist es wichtig sich Frühzeit über die Altersvorsorge Gedanken zu machen. Freiberufler sind per Gesetz nicht dazu verpflichtet in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen. Allerdings kann man dies als Freiberufler auf freiwilliger Basis tun. Alternativ oder zusätzlich, können Freiberufler auch privat Vorsorgen. Neben den gesetzlich geförderten Vorsorgemöglichkeiten wie der Riester-Rente oder der Rürup-Rente werden auch ETF und Aktiensparpläne aufgrund höherer Renditen immer beliebter. Detaillierte Informationen zur Rentenversicherung für Freiberufler findest du in meinem FAQ zur Rentenversicherung für Freiberufler. Außerdem möchte ich dir in diesem Zusammenhang auch noch die folgenden Beiträge empfehlen:
- Altersvorsorge für Freiberufler: Gesetzliche Rente reicht nicht!
- Private Altersvorsorge: 3 Möglichkeiten für Freiberufler
Betriebshaftpflichtversicherung
Viele kennen die private Haftpflichtversicherung, die uns vor Haftpflichtrisiken im täglichen Leben schützt. Eine private Haftpflichtversicherung deckt allerdings nicht die Sach- und Personenschäden ab, die im Rahmen einer freiberuflichen Tätigkeit auftreten. Dazu ist eine berufliche Betriebshaftpflichtversicherung für Freiberufler notwendig. Diese kommt auch für Schäden auf, wenn während der freiberuflichen Tätigkeit verursacht werden (beispielsweise wenn du bei einem Kundenmeeting versehentlich einen Einrichtungsgegenstand beim Kunden beschädigst). Was genau eine Berufshaftpflichtversicherung für Freiberufler leisten kann und mit welchen Kosten eine solche Versicherung verbunden ist, findest du in meinem Beitrag »Betriebshaftpflichtversicherung für Freiberufler – Fragen und Antworten«.
Berufshaftpflichtversicherung
Im Gegensatz zur Betriebshaftpflichtversicherung (für Personen- und Sachschäden) schützt eine Berufshaftpflichtversicherung vor Vermögensschäden z.B. aufgrund einer fehlerhaften Arbeit. Falls du beispielsweise als Programmierer einen Online-Shop betreust und dieser aufgrund eines Programmierfehlers für längere Zeit offline ist, kann er zu dieser Zeit keine Ware verkaufen und verliert Umsatz. Dem Kunden ist ein Vermögensschaden entstanden. Er hat ein Recht darauf, den Schaden von dir ersetzen zu lassen. Solche Vermögensschäden können schnell sehr teuer werden. Eine Berufshaftpflichtversicherung kann dieses Risiko absichern. Weitere Details zu diesem Thema findest du in meinem Beitrag »Berufshaftpflichtversicherung für Freiberufler – Fragen und Antworten«
Arbeitslosenversicherung
Existenzgründer, die zuvor bereits in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt haben, können sich gegen Arbeitslosigkeit versichern. Falls sich nach ein paar Monaten herausstellt, dass die freiberufliche Tätigkeit nicht wirklich erfolgversprechend ist, erhält man finanzielle Hilfe von der Agentur für Arbeit in Form des Arbeitslosengeldes. Gerade für Menschen die ihre ersten Erfahrungen in der Selbstständigkeit sammeln kann diese Versicherung sinnvoll sein. Um von der Arbeitslosenversicherung profitieren zu können gibt es ein paar Voraussetzungen. Diese Voraussetzungen sowie die Höhe der Beiträge findest du in meinem FAQ: Arbeitslosenversicherung für Freiberufler — Fragen und Antworten
Berufsunfähigkeitsversicherung
Die gesetzliche Rentenversicherung bietet die sogenannte Erwerbsminderungsrente im Falle einer Berufsunfähigkeit. Um im Falle einer Berufsunfähigkeit Anspruch auf diese nicht gerade üppige Rente zu erhalten, musst du als Freiberufler allerdings in der gesetzlichen Rentenversicherung versichert sein. Mitglieder der Künstlersozialkasse (KSK) sind meist automatisch in der gesetzlichen Rentenversicherung. Freiberufler die nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, können eine private Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, um sich vor solch einem Risiko zu schützen. Weitere Infos und meine persönliche Meinung zur Berufsunfähigkeitsversicherung findest du im Beitrag »Macht eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Freiberufler Sinn?«
Rechtsschutzversicherung
Eine Rechtsschutzversicherung ist für Freiberufler nicht gesetzlich vorgeschrieben. Eine gewerbliche Rechtsschutzversicherung kann sinnvoll sein, wenn bei der selbstständigen Tätigkeit eine Gefahr von Streitigkeiten bei finanziellen Forderungen oder vertraglichen Angelegenheiten besteht. Ähnlich wie bei der Haftpflichtversicherung sind auch hier die Bereiche »privat« und »beruflich« streng voneinander getrennt. Eine private Rechtsschutzversicherung beinhaltet keinen Schutz für gewerbliche / freiberufliche Rechtsstreitigkeiten.
Fazit: Versicherungen für Freiberufler
Versicherungsthemen erscheinen zum Teil recht komplex. Ich habe versucht, die wichtigsten Fragen in den verlinkten FAQs zu klären und in diesem Beitrag zusammenzufassen. Ich bin der Meinung, dass Freiberufler sich mehr mit diesem Thema auseinandersetzen und zumindest die wichtigsten Versicherungsformen kennen sollten. Nur so lässt sich abwägen ob ein entsprechender Versicherungsschutz für die eigene freiberufliche Tätigkeit sinnvoll ist oder nicht. Weil diese Entscheidungen sehr individuell sind, möchte ich hier auch keine pauschalen Tipps abgeben. Alleine in meiner freiberuflichen Tätigkeit hat sich der Versicherungsbedarf mehrfach geändert. Ich hoffe ich konnte dich mit diesem Beitrag ein wenig dazu inspirieren, über dieses Thema nachzudenken und mit meinen FAQs deine dringlichsten Fragen zu klären. Ich wünsche dir, dass du keine der genannten Versicherungen jemals in Anspruch nehmen musst, außer die Rente natürlich. 😉