Die gesetzliche Rentenversicherung kann den aktuellen Lebensstandard nicht sichern. Die private Vorsorge ist insbesondere für Freiberufler wichtig, da sie als Selbstständige im Vergleich zu vielen Angestellten keinen Anspruch auf Betriebsrente haben. Es gibt einige Möglichkeiten private Altersvorsorge zu betreiben. Einige sind mehr, andere sind weniger sinnvoll. In diesem Beitrag möchte ich dir zeigen welche Möglichkeiten es gibt und welche Meinung ich dazu habe.
Disclaimer: Dieser Beitrag stellt keine Beratung zur Geldanlage dar. Er zeigt wie ich als Freiberufler über die einzelnen Anlageklassen denke.
Möglichkeit 1: Sparen
Die wohl einfachste Möglichkeit ist es, einen festen monatlichen Betrag vom Geschäftskonto abzuzweigen und auf ein separates Sparkonto zu überweisen. In Zeiten niedriger Zinsen ist die Geldanlage auf einem Sparkonto wenig lukrativ. Weil Zinsen auf das angelegte Kapital von enormer Bedeutung sind, kann ich das »klassische« Sparen für die private Altersvorsorge nicht empfehlen.
Hier noch eine beindruckende Grafik, wie sich Zinsen und deren Zinseszinsen auf deinen Sparbetrag auswirken.
Möglichkeit 2: Staatlich geförderte private Altersvorsorge
Viele Selbstständige sind von der Riester-Rente ausgeschlossen. Es gibt jedoch eine Ausnahme: Freiberufler die in der Künstlersozialkasse angemeldet sind. Im Gegensatz zur Riester-Rente ist die Rürup-Rente für Selbstständige konzipiert die keine Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung leisten. Die Sparplanrendite der Riester-Rente liegt durchschnittlich hinter anderen Anlageklassen. Durch die schlechtere Rendite wirken sich die staatlichen Zulagen nicht positiv auf das Gesamtkapital aus. Siehe folgende Tabelle:
Quelle: Cashkurs, Dirk Müller S.115 (Affiliate Link)
Die Tabelle zeigt den Vergleich zu einem ETF Sparplan (Möglichkeit 3). Trotz geringerer Sparleistung ist der ETF Sparplan effizienter. Im Vergleich zum Riester Fond ist der ETF Sparplan sehr liquide. D.h. das Guthaben kann direkt ausgezahlt werden während die Auszahlung staatliche geförderter Rentenprogramme auf das Rentenalter datiert ist.
Möglichkeit 3: Fonds und Aktien
Mit dem Kauf einer Aktie erhält man eine Beteiligung an einem Unternehmen und setzt auf dessen Wirtschaftlichkeit und damit verbundene langfristige Kursgewinne. Ein Fond beinhaltet Aktien mehrerer Unternehmen. Fällt die Aktie eines Unternehmens so wird dieser Wertverlust von anderen Unternehmen in dem Fond ausgeglichen. Fonds können schon ab 25 EUR pro Monat angespart werden und bieten zum Teil bessere Renditen als viele andere Anlageklassen. Im Notfall ist das Guthaben direkt verfügbar während man bei staatlich geförderter Altersvorsorge bis zum Renteneintrittsalter auf eine Auszahlung warten muss. Viele halten Aktien für eine sehr riskante Geldanlage. In der Tat kann es vorkommen, dass das Guthaben zeitweise unter den Einzahlungsbetrag fällt. Langfristig bietet die Beteiligung an Unternehmen jedoch starke Renditen. Das belegt auch das folgende Diagramm. Es zeigt den amerikanischen Aktienindex S&P 500 über 50 Jahre:
Fazit
Wie attraktiv eine Anlageklasse zur Altersvorsorge ist wird von drei Eigenschaften bestimmt.
- Verfügbarkeit (wie schnell komme ich an mein Geld)
- Risiko (wie hoch ist das Risiko eines Verlustes)
- Rendite (wie hoch ist der Wertzuwachs)
Keine Anlageform wird gleichzeitig bei allen drei Eigenschaften Bestwerte erzielen. Du musst immer einen Kompromiss zwischen Verfügbarkeit, Risiko und Rendite finden. Bei höher Liquidität und vergleichsweise guten Renditen bieten ETF Sparpläne aus meiner Sicht die beste Möglichkeit privat für das Alter vorzusorgen. Ich hoffe dieser Beitrag hat dir zur Planung deiner privaten Altersvorsorge weitergeholfen. Welche Strategie zur privaten Altersvorsorge findest du am sinnvollsten?