Vorbereitung Vorstellungsgespräch

Vorbereitung Vorstellungsgespräch: Erfolgreich in 30 Minuten

Ein Berufswechsel oder der Wiedereinstieg ins Berufsleben nach der Arbeitslosigkeit bringen zunächst Herausforderungen mit sich. Die größte Hürde, die es zu bewältigen gilt, ist das Vorstellungsgespräch. Der Erstkontakt mit den hohen Tieren der neuen Firma, die dir möglicherweise zu zweit oder zu dritt gegenübersitzen, bereitet in den meisten Fällen Unbehagen. Doch mit nur wenigen Schritten ist eine Vorbereitung auf dein Vorstellungsgespräch in 30 Minuten möglich und du meisterst es mit Bravour.

Tipp 1: Auch Personaler sind nur Menschen.

Menschen wie du und ich, mit zwei Beinen, einem Kopf und einem pochenden Herzen. Menschen, die arbeiten, um für ihre Familie zu sorgen. Behalte das immer im Hinterkopf und begegne ihnen mit dieser Grundeinstellung. Ein gewisses Maß an freundschaftlichem Charme zeugt von manierlicher Authentizität, solange du dabei keine persönlichen Grenzen überschreitest. Denk immer daran: Personaler wollen den Menschen kennenlernen, mit dem die Kundschaft und die Mitarbeiter später zusammenarbeiten. Nicht den Menschen, der alles richtig macht, nur damit er die Stelle bekommt.

Selbstverständlich möchten die Vorgesetzten oft schon beim Vorstellungsgespräch ihre Stellung verdeutlichen. Deshalb wirken sie oft kalt, distanziert und urteilend. Lass dich davon nicht einschüchtern; sie sind aus demselben Grund hier wie du – nur dass sie schon etwas mehr Erfahrung in dieser Firma sammeln konnten. Betrachte Vorgesetzte also primär als Menschen, von denen du noch etwas lernen kannst. 

Tipp 2: Pass dich ein wenig an.

Sowohl in der Optik als auch im verbalen Auftritt solltest du dich nach dem Firmenbild richten, allerdings nicht zu 100 %. Immerhin gehörst du noch nicht zum Team – du kannst aber beruhigt betonen, dass du genau das möchtest und dazu entschlossen bist. In einem Betrieb aus der Kreativwirtschaft kann ein blumiges und humorvolles Auftreten gepaart mit ein wenig Wortwitz den entscheidenden Vorteil bringen. Andere Betriebe, wie etwa Anwaltskanzleien, legen hingegen Wert auf ein gepflegtes Äußeres und zurückhaltendes Verhalten; sie sind eher Zuhörer, solange der Klient im Haus ist. Um abschätzen zu können, wie die Unternehmensphilosophie sich auf die Kollegschaft im Betrieb auswirkt, solltest du einen Blick auf die Webseite des Unternehmens werfen, bei dem du dich bewirbst. 

Beobachte auch die anderen Mitarbeiter ein wenig, während du auf die Personaler wartest; auch das kann zur guten Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch beitragen. Wie verhalten sie sich? Wie sind sie gekleidet? Gibt es ein hektisches Durcheinander oder arbeitet jeder diszipliniert an seinem Platz?

Tipp 3: Sieh dir in Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch deine Bewerbungsunterlagen nochmals durch.

In der Regel betrachten Personaler eher die Person, die ihnen beim Bewerbungsgespräch gegenüber sitzt. Nur selten kommt es vor, dass jemand wirklich Fragen zu einzelnen Angaben im Lebenslauf oder im Bewerbungsschreiben stellt. Aber wenn, dann solltest du entsprechend vorbereitet sein, schlagfertig und glaubhaft antworten können. In der Regel kommen spezielle Fragen nur vor, wenn du entweder eine große oder auch mehrere kleine Lücken im Lebenslauf hast; oder wenn eine deiner Berufsangaben auf die Personaler besonders interessant wirkt. Auch wenn es artverwandte Berufe sind, ist die Frage nach den Aufgaben und Tätigkeitsbereichen beim letzten Arbeitgeber durchaus gerechtfertigt. Überlege dir also, welche Fragen möglicherweise auf dich zukommen könnten. Nach einer ausreichenden Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch sollte das kein Problem für dich sein.

Tipp 4: Reise besser mit öffentlichen Verkehrsmitteln an.

Die Zeit, die dir in Zug, Bus oder U-Bahn zur Verfügung steht, kannst du nutzen, um dich nach News und aktuellen Vorkommnissen im Betrieb zu erkundigen. Es kam schon vor, dass Bewerber am selben Tag nach dem Vorstellungsgespräch für ein paar Probearbeitsstunden im Unternehmen blieben. Für solch spontane Fälle macht es Sinn, zu wissen, was für Themen dich möglicherweise erwarten. Es ist auch kein Fehler, interessiert Fragen zu stellen. Aber Achtung: Frage keine zu sensiblen Details, denn noch bist du kein definitiver Mitarbeiter!

Empfehlenswert ist nicht gerade den letzten Bus zu nehmen, sodass du eine Minute vor deinem Termin verschwitzt und abgehetzt durch die Pforten schreitest. Sei lieber eine Viertelstunde zu früh da; im besten Fall bietet man dir noch einen Kaffee an und das Eis ist fürs Erste gebrochen. Falls du doch mit dem Auto fährst, achte darauf, in keine Baustelle zu geraten! Staus und die daraus resultierenden Verspätungen machen dein Vorstellungsgespräch in den meisten Fällen zunichte, bevor es überhaupt angefangen hat.

Tipp 5: Stelle selbst Fragen!

Zeige dich gegenüber den Personalern nicht nur interessiert an einem Arbeitsplatz, sondern vor allem interessiert an der Firma. Egal ob ein Berufsfeld für dich neu ist oder du bereits Erfahrung gesammelt hast: Fragen über die Organisation und die Dienstplanung sowie über die direkten Vorgesetzten und Kollegen sind durchaus legitim und zeigen von Interesse am Rundherum. Versuche dabei aufzutreten wie ein möglicher Firmenkunde. Wittern die Personaler das Interesse gepaart mit Engagement und Arbeitswilligkeit, kann das den entscheidenden Vorteil für dich bedeuten. Wenn du weißt, dass du in einem Team arbeiten wirst, empfiehlt sich das Auseinandersetzen mit der unmittelbaren Kollegschaft; denn die Kollegen möchten üblicherweise ebenfalls wissen, mit wem sie später (möglicherweise) zusammenarbeiten werden.

Vorbereitung Vorstellungsgespräch: das Fazit

Alles in allem kann also gesagt werden, dass ein Vorstellungsgespräch als Kennenlerngespräch anzusehen ist. Es ist keine Prüfung, die es zu absolvieren gilt, sondern lediglich eine Beurteilung dessen, wie gut du mit deinen zukünftigen Kollegen und Vorgesetzten zusammenpasst. Ein gewisses Maß an Anpassung – sowie Vorbereitungen zum Vorstellungsgespräch – sind in jeder neuen Firma erforderlich; sich auf Biegen und Brechen zu einem anderen Menschen zu machen, weil man gerade diese eine Position haben möchte, ist aber im Allgemeinen nicht zu empfehlen. Am wichtigsten ist immer noch die Grundeinstellung. Wer Personaler ansieht, als seien es Adelige, die gerade entscheiden, wer als nächstes zum Ritter geschlagen wird, ist auch entsprechend nervös. Immer daran denken: Auch Personaler sind nur Menschen, die ihre Arbeit im Wesentlichen aus denselben Gründen erledigen, wie die ihnen unterstellten Mitarbeiter. 


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