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Von Anfang an frei arbeiten?

Nach und nach wird nun die sogenannte Generation Z, also alle zwischen 1995 und 2010 geborenen Personen, auf den Arbeitsmarkt strömen. Schaut man sich die Demographie hierzulande einmal an, ist das auch dringend nötig, um den Abgang der zahlreichen Babyboomer in den nächsten Jahren irgendwie abzufedern. Leicht wird das allerdings nicht. Zwar werden die Nachwuchskräfte aller Voraussicht nach zwischen ungewöhnlich vielen Jobmöglichkeiten wählen können. Andererseits müssen sie sich auch auf hohe Arbeitsdichten einstellen. Immerhin soll die Wirtschaftsleistung Deutschlands aufrechterhalten bleiben, auch mit deutlich weniger Personen.

Neben dem Klimawandel wird sich der massive Fachkräftemangel als einer der schwerwiegendsten Herausforderungen dieser Generation manifestieren. Die aktuell diskutierten Maßnahmen einiger Arbeitgebervertreter und Ökonomen nach einer höheren Wochen- und Lebensarbeitszeit werden bei den Young Professionals und deren mehrheitlichen Streben nach einer besseren Work-Life-Balance jedoch kaum auf viel Gegenliebe stoßen. Sie sehnen sich stattdessen nach einer optimalen Vereinbarkeit von Job und Familie, remote working sowie sinnstiftender Arbeit. Ein echter Generationenkonflikt könnte die Folge sein.

Viele fragen sich allerdings, ob es soweit überhaupt kommen muss oder ob doch Alternativen vorliegen, die für beide Seiten gut verträglich wären. Das Thema Selbstständigkeit beziehungsweise Freelancing könnte zumindest der Beginn eines Kompromisses sein, mit dem Jung und Junggeblieben sich arrangieren sollten.

Schwerer als ursprünglich gedacht?

Nun ist es nichts Neues, dass vor allem die Generation Z mit einem gewissen Misstrauen in die Zukunft blickt. Angesichts der nicht unerheblichen Probleme, die ihr in der Vergangenheit bereits zuteilwurden und für die sie künftig Lösungsansätze entwickeln muss, ist das nicht sonderlich überraschend. Erderwärmung, Pandemie, Krieg, Renten – die Liste der Krisen ist lang und ließe sich fast schon beliebig fortsetzen. Innerhalb all dieser Umstände den Mut zu fassen und sein eigenes Ding möglichst von Anfang an durchzuziehen, fällt vielen verständlicherweise nicht einfach. Trotzdem kann es sich lohnen. Aus diversen Gründen.

Warten oder doch einfach loslegen?

In der Theorie klingt alles simpel und heimelig. Wer dann jedoch den nächsten Schritt geht und seine Visionen tatsächlich in der Praxis umzusetzen versucht, stößt plötzlich auf ungeahnte Hürden, die es zu meistern gilt. Für einige junge Menschen ist hier leider bereits Schluss. Sie bringen nicht das Durchhaltevermögen mit, für den eigenen Traum durch die Tiefen zu gehen, um anschließend die Höhen erreichen zu können. Stattdessen nehmen sie den vermeintlich komfortableren Weg und wählen eine sichere Festanstellung. Glücklich werden viele damit allerdings nicht. Dieser Schritt ist vermeidbar, wenn man nur einige elementare Dinge berücksichtigt. Was jetzt folgt, sind sicher keine Weltneuheiten. In ihrer Bedeutung können sie aber kaum oft genug wiederholt werden.

#1 Augen zu und durch

Gleich vorneweg. Das soll nicht bedeuten, gänzlich plan- und strategielos die nächstbeste Sache zu starten, die einem in den Sinn kommt. Im schlimmsten Fall macht man sich damit sonst lächerlich. Vielmehr ist mit diesem ersten Punkt gemeint, dass nur die Praxis die Theorie bestätigen oder widerlegen kann. Nur sie ist in der Lage, etwaige Fehler aufzudecken, echte Potenziale zu identifizieren und schließlich den rechten Weg zu weisen. Konkrete Vorstellungen zu haben ist gut, keine Frage. Sie dürfen aber keineswegs in einem ständigen Gedankenkarussell enden, das sich darum dreht, wie was wohl noch besser gemacht werden könnte. Stattdessen lautet die Devise, so platt das klingen mag, loslegen. Tatsächlich überschreiten viele diese Schwelle nicht, sodass Visionen irgendwann zu Illusionen verbleichen. Hier haben aber besonders junge Menschen einen konkreten Vorteil. Meist fallen sie weich, falls eine Idee scheitert. Was hindert sie also daran, für ihre Träume einzustehen und endlich in die Umsetzung zu kommen?

#2 Das Unbequeme akzeptieren

In die eigene Selbstständigkeit zu starten, ist vermutlich für jeden eine überaus spannende Angelegenheit. Aber nur die allerwenigsten werden sich gleich zu Beginn über großartige Erfolge freuen dürfen. Die Mehrheit beginnt dagegen mit den häufig lästigen administrativen Aufgaben, die ab und an allerdings auch positive Überraschungen bereithalten. Vor allem das Kennenlernen neuer potenzieller Auftraggeber gestaltet sich dabei interessant. Kein Mensch ist schließlich wie der andere. Manche scheinen streng, andere wiederum total locker. Der eine ist jung, der andere im fortgeschrittenen Alter. Teils stimmt die Chemie sofort, teils muss man erst warm miteinander werden.

Es ist vor allem das Unvorhersehbare, das die Freiberuflichkeit für viele junge Menschen so begehrenswert macht. Trotzdem darf nicht vergessen werden, dass es hin- und wieder auch zu weniger angenehmen Situationen kommen kann. Etwa dann, wenn die eigene Qualifikation noch nicht ausreicht, um die Anforderungen des Gegenübers zu erfüllen. Sich das selbst einzugestehen, ist nicht immer einfach, hilft langfristig beim eigenen Wachstum aber ungemein.

#3 Langfristig schlägt kurzfristig

Treue Kunden zu haben, ist für Selbstständige beziehungsweise Freelancer ungeheuerlich wichtig. Nur sie ermöglichen durch regelmäßige Aufträge und damit Einnahmen eine gewisse Planbarkeit, die nicht zuletzt Stress vermindern kann. Immerhin ist man dadurch

nicht gezwungen, quasi rund um die Uhr Akquise zu betreiben. Letztere kostet neben viel Zeit und Energie im Übrigen nicht selten Geld. Wer sich hierbei etwas sparen will, sollte das Klientel im Vornherein mit Bedacht wählen. Grundsätzlich gilt, dass ein fester Kundenstamm, der bestenfalls über viele Jahre besteht, besser oder einfacher zu händeln ist als die andauernde Suche nach neuer potenzieller Kundschaft. Auf diese Weise lässt sich nicht zuletzt mehr Zeit für das Wesentliche – die angebotene Dienstleistung – aufwenden. Anfangs sollte man sich selbst also immer fragen, ob man sich mit dem Gegenüber auch in vielen Jahren noch eine Zusammenarbeit vorstellen kann.

Die Vorteile überwiegen

Aller Anfang ist schwer, das gilt für das Thema Selbstständigkeit wohl noch ein bisschen mehr. Wer sich allerdings durchbeißt, wird mit dem belohnt, was er sich im Vornherein vermutlich erhofft hatte – Freiheit, Unabhängigkeit und optimalerweise genügend Geld, um ein angenehmes Leben führen zu können. Und zu guter Letzt ein Rat, der wohl zu häufig unter den Tisch gefallen lassen wird. Wer dennoch scheitert, ist keineswegs ein Verlierer, sondern hat zumindest das gewagt, was andere sich niemals trauen würden.


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