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Sabbatical und Fehler, die du vermeiden solltest

Einmal über mehrere Monate oder gar ein ganzes Jahr keinen beruflichen Verpflichtungen nachgehen müssen; Freiheit haben, die du einteilen kannst, wie du sie willst und vor allem keinen Stress. Keine nervenden Kollegen und kein Chef, der mit immer neuen Aufgaben kommt und ständig mehr und mehr von dir abverlangt. Zunächst mag das Sabbatjahr für jeden Arbeitnehmer klingen wie das Paradies. Man will sofort damit beginnen und es soll niemals enden. Allerdings gilt es hier im Vorfeld zahlreiche Dinge zu klären, damit das Sabbatical auch wirklich genutzt und vor allem genossen werden kann.

Sabbatical, was ist das?

Ein Sabbatjahr, das auch als Sabbatical bezeichnet wird, bedeutet ein Jahr Teilzeitarbeit oder eine Pause vom Arbeitsleben. Es wird häufig von Studenten nach dem Studium genutzt. Allerdings können auch Beamte, Angestellte, Selbstständige in den Genuss des Sabbaticals kommen, es vielleicht mit einem Auslandsjahr verbinden oder um sich ganz auf soziale Aktivitäten und die Familie kümmern. Ursprünglich kommt die Bezeichnung „Sabbatjahr“ aus der jüdischen Thora und bezeichnet das siebte Jahr innerhalb einer Folge von Jahren. In diesem siebten Jahr sollen alle Äcker und Felder brachliegen und die Sklaven sind freizulassen.

Der Sinn, der dahinter steht, ist, dass sich alle Ressourcen erholen können, wobei der Mensch selbst die Grundressource bildet. Durch ein Jahr der Ruhe sollen neue Kräfte gesammelt werden oder es wird Gelegenheit zu einer Neuorientierung gegeben.

Der Begriff „Sabbatical“ heute

Das Sabbatical beinhaltet heute eine berufliche Auszeit, zu der es viele Gründe gibt. Zu diesen zählen unter anderem Erholung von der Arbeit, Erziehung der Kinder, Reisen, soziales Engagement oder die Erledigung privater Dinge. Jeder hat sicher seine eigenen Gründe für ein solches Sabbatjahr. Die Bezeichnung selbst kommt aus dem Hebräischen und benennt ein Gebot, nach dem alle sieben Jahre Felder und Weinberge nicht bearbeitet werden sollen. Das hebräische Wort „sabat“ bedeutet in etwa so viel wie „inne halten“.

Ursprünglich bezog sich ein Sabbatjahr auf den Hochschulbereich, wo eine befristete Freistellung vom Lehrbetrieb erfolgen sollte, um sich voll und ganz der Forschung zu widmen. Der Begriff wurde jedoch dann auf die gesamte Arbeitszeit ausgeweitet und es sollte eine Ausgewogenheit zwischen Arbeit und Freizeit – „Worklife-Balance“ – entstehen. Wer sich eine Pause gönnt, ist nach einem Wiedereinstieg in den Beruf motivierter. Diese Pause muss jedoch nicht zwangsläufig mit „nichts tun“ verbunden werden. Möglich ist auch eine andere Tätigkeit, die Abwechslung vom normalen Alltag bietet.

Rahmen für ein Sabbatical

Den rechtlichen Rahmen für das Sabbatjahr bilden verschiedene Gesetze. Das „Gesetz zur sozialrechtlichen Absicherung flexibler Arbeitszeiten“ trat 1998 in Kraft. 2001 folgte ein weiteres Gesetz zur Regelung von Teilzeitarbeit und befristeter Verträge. Allerdings muss ein Arbeitgeber nicht dem Wunsch eines Arbeitnehmers auf die Einlegung eines Sabbatjahres nachkommen. Sollte ein solches Ansinnen abgelehnt werden, ist die Durchführung eines Sabbatjahres in der Regel schwierig. Infrage kommen dann vielleicht alternative Möglichkeiten, zu denen eine längere Beurlaubung oder die Durchführung von Teilzeitarbeit zählen. Auf diese besteht ein gesetzlicher Anspruch. Wird zudem noch die Arbeitszeit reduziert, können viele Träume und Wünsche verwirklicht werden. Große Unternehmen sind allerdings eher in der Lage, ihren Mitarbeitern eine Auszeit zu erlauben, als kleinere Betriebe.

Gesetzlicher Anspruch

In einigen Ländern gibt es tatsächlich einen gesetzlichen Anspruch auf die Einlegung eines Sabbaticals. Allerdings gehört Deutschland nicht zu diesen Ländern. Dennoch können Berufstätige eine Arbeitspause einlegen. Für Lehrer, Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst existieren Gesetze, die die Planung einer Auszeit ermöglichen. Allerdings können sich auch alle anderen ein Sabbatjahr gönnen, wenn sie es im Vorfeld gut planen und wenn einige Hürden genommen werden. Die arbeitsrechtlichen Bedingungen erfolgen durch die geltenden Gesetze, die flexible Arbeitszeitregelungen zulassen.

Gründe für die Einlegung eines Sabbaticals

Gesundheitlicher Aspekt

Du fühlst dich gestresst und ausgepowert und möchtest einmal aus dem Alltag raus. Du willst nicht mehr von Termin zu Termin hetzen und ständig unter Druck stehen. Ein Sabbatjahr kann deiner Gesundheit helfen und durch eine längere Auszeit kannst du dich von allem Stress erholen, dein Wohlbefinden fördern und sogar einem drohenden Burnout vorbeugen.

Zeit für deine Ziele und Träume

Häufig bleibt neben der Arbeit nicht genug Zeit, um sich den vielen anderen Dingen zu widmen. Vielleicht hattest du keine Zeit mehr, deinem Hobby nachzugehen, einmal eine längere Reise zu unternehmen oder einfach nur die Seele baumeln zu lassen. So verwirklichst du mit einem Sabbatical alles, was du dir schon immer vorgenommen hattest. Du kannst Träumen und Sehnsüchten nachgehen, die du bisher immer verschoben hattest. Ein Sabbatjahr ermöglicht dir, dich all diesen Themen zu widmen und deine eigene Zeit so einzuteilen, wie es neben einem Vollzeitjob bisher nicht möglich war.

Sich selbst besser kennen lernen

Im Sabbatjahr achtest du auf dich selbst und lernst dich besser kennen. Du hast die Möglichkeit, jede Lebenssituation ehrlich zu reflektieren und zu bewerten, was sonst im Alltagsstress viel zu kurz kommt. Du erkennst, was dir Spaß macht, wo deine Leidenschaften liegen, aber auch was dir nicht gut tut. So lernst du, wo deine Stärken liegen und was du gegebenenfalls ändern musst.

Motivierter werden

Nach einem Sabbatjahr ist allerdings der Wiedereinstieg in das Berufsleben nicht immer leicht. Eine Umstellung kann sogar sehr schwer sein. Vielleicht bist du sogar motiviert und voller Tatendrang, wieder zu deiner alten Wirkungsstätte zurückzukehren.

Vorbereitung auf ein Sabbatjahr

Das Sabbatical ist jedoch nichts, was sich „mal eben“ oder „aus Lust und guter Laune“ realisieren lässt. Erforderlich sind eine gründliche Vorbereitung und erhebliche Vorlaufzeit, zu denen das berufliche Umfeld und der private Bereich mit einbezogen werden müssen. Einen Alleingang solltest du bei einem Sabbatjahr grundsätzlich nicht durchführen, da dieses deine gesamte Familie betrifft. Bezieh daher deinen Partner unbedingt mit ein. Bespreche mit ihm deine Motivation, deine Gründe und Wünsche und kläre mit ihm, welche Folgen ein Sabbatjahr für dich und deine Familie haben wird. Zur sorgfältigen Vorbereitung gehört auch das Gespräch mit deinem Arbeitgeber. Gebe aber auch deinem Arbeitgeber nach deinem Wunsch auf ein Sabbatjahr eine ausreichende Vorlaufzeit.

Schriftliche Festlegung

Den Rahmen für ein Sabbatjahr sowie die anschließende Rückkehr in den Beruf, solltest du mit deinem Arbeitgeber in einer Vereinbarung schriftlich fixieren. Dieser Vertrag bildet die Grundlage für dein Vorhaben und ist für beide Seiten verbindlich. Achte auf bestimmte Eckpunkte, wie die Höhe deiner möglichen Bezahlung während des Sabbatjahres oder einen eventuellen Beibehalt deiner Altersvorsorge oder anderer Leistungen. Lege unbedingt fest, wie die Rückkehr nach Ende deines Sabbatjahres sein soll. So erhalten beide Seiten Sicherheit und du kannst sicher sein, dass du auf deine Position oder einen wenigstens vergleichbaren Posten zurückkehren kannst.

Planung des Sabbatjahres

Stelle auch für dein Vorhaben selbst einen Plan auf. Ergründe, was du in der entsprechenden Zeit tun möchtest. Einfach nur „nichts zu tun“ wird dauerhaft langweilig und frustrierend. Am Ende willst du sicher sagen, dass du deine Zeit sinnvoll genutzt und nicht vergeudet hast.

Finanzieller Aspekt

Um ein unbezahltes Jahr oder auch nur einige Monate zu finanzieren, solltest du genügend Rücklagen haben. Meist hat jedoch fast niemand so viel Geld. zur Verfügung, um eine längere Auszeit zu finanzieren. Bedenke auch, dass du dich während deines Sabbaticals weiter um deine Sozialversicherung kümmern musst. Kalkuliere und plane möglichst alle finanziellen Aspekte.

Rückkehr in das Berufsleben

Hat das Sabbatjahr grade begonnen, ist der Gedanke an eine Rückkehr in das Berufsleben noch ganz weit weg. Allerdings solltest du auch diesen Aspekt nicht ganz aus dem Auge lassen, denn schließlich geht auch das schönste Jahr einmal zu Ende. Ein Wiedereinstieg in das Berufsleben und den ursprünglichen Alltag kann auch Probleme mit sich bringen. Halte bei einer längeren Auszeit mit deinen Kollegen weiter Kontakt. So bist du weiter eingebunden und bleibst auf dem Laufenden. Auch kann eine allmähliche Rückkehr in den Beruf ist besser sein, als gleich wieder voll zu starten.


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