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Pitch Deck: Wie du Menschen von deiner Geschäftsidee überzeugst!

Du hast eine gute Geschäftsidee und möchtest diese gerne verwirklichen? In den meisten Fällen scheitern neue Projekte an dem fehlenden Geld. Um bei Dritten erfolgreich um Mittel zu werben, benötigst Du eine tadellose Präsentation der Idee und des Teams. Das „Pitch Deck“ ist im Grunde nichts weiter als eine Präsentationsstruktur, welche sich in der Praxis bewährt hat. Auf 10 – 13 Folien begeisterst Du Geldgeber von Deinem Gesamtkonzept.

Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, legst du kurz & knapp die Faken dar, weckst Emotionen und erzählst die Story Deines Start-ups. Seien wir ehrlich: Ideen gibt es viele. Deshalb wühlen sich Kapitalgeber jeden Monat durch Hunderte Bewerbungen. Das Pitch Deck verschafft Entscheidern einen Überblick. Erst wer Interesse wecken kann, wird in die engere Auswahl genommen. Umso wichtiger ist es, bei der Zusammenstellung der Folien alles zu geben!

Deckblatt

Beim Anblick des Deckblatts sollte jeder sofort wissen, was sich hinter der Gesamtpräsentation verbirgt. Es ist wichtig, einen knackigen Slogan zu wählen, der den Leser sofort mitreißt und neugierig macht. Bei Airbnb war dies zum Beispiel: „Book rooms with locals, rather than hotels“. Je nach Geschmack kann auch ein passendes Zitat oder eine sehr kurze (!) Vorstellung der Kernidee auf dem Deckblatt Platz finden. Wichtig ist auch, dass Du Ansprechpartner nennst und Kontaktdaten hinterlässt. Kurzum: Die erste Folie ist eine Art Visitenkarte, die Interesse wecken soll. 

Über das Team und die Gründer

Erfahrene Investoren bezeugen: Es ist viel sinnvoller, in Menschen zu investieren als in Projekte! Der Grund hierfür ist einfach. Eine Idee kann noch so gut sein – wenn diese nicht gut umgesetzt wird, muss sie scheitern. Aus diesem Grund darf diese Folie keinesfalls vernachlässigt werden. Stelle alle wichtigen Teammitglieder vor und beschreibe, welches Fachwissen und Erfahrung diese mitbringen. Gerade wenn Du schon einmal einem Start-up zum Erfolg verholfen hast, kann dies Eindruck machen. 

Präsentation des Problems

Erfolgreiche Produkte oder Dienstleistungen lösen stets ein Problem. Auf dieser Folie wird kurz erklärt, worin dieses besteht. Dabei musst Du Dich nicht auf einen einzigen Punkt beschränken. Stelle die Frage, welche Aspekte für die angestrebte Zielgruppe ganz besonders interessant sind. Im Idealfall finden auf diesem Blatt auch nur jene Probleme Platz, die vom Markt bislang noch nicht gelöst wurden.

Wie wird das Problem gelöst?

Der Wert Deines Produkts liegt in der Art und Weise, wie es das Problem der Zielgruppe zu lösen vermag. Nur weil es Erleichterung verspricht, wird es auch gekauft werden. Wichtig ist es, dass Du Dich bei der Präsentation der Problemlösung nicht in Details verrennst. Häufig wird auch der Fehler gemacht, dass mit Fachtermini um sich geworfen wird. Denke daran, dass Du sehr tief in der Materie steckst. Der Leser der Präsentation mag noch nicht einmal mit der Branche vertraut sein, aus der Du kommst. Mach es ihm daher so leicht wie möglich und erkläre Dein Konzept kurz und in Leichter Sprache. 

Vorstellung des Produkts

Hier kannst Du nun ein wenig konkreter werden und Dein Produkt genauer vorstellen. Dies kann in Form eines Bildes sein – oder aber Du bindest ein Video ein bzw. verweist auf eine Website. Auch der Zugang zu einer Demo-Version kann Erfolg versprechen, wenn es sich um ein Stück Software handelt. Vergesse aber auch hier nicht, dass der Ersteindruck entscheidend ist. Rücke Dein Produkt daher in das beste Licht und mach es für den Leser „greifbar“.

Wie soll das Produkt vermarktet werden?

Geldgeber möchten sich eine mögliche Investition schnell versilbern lassen. Aus diesem Grund musst Du erklären, wie das Start-up gedenkt, schnell Geld zu verdienen. Marktstudien geben Aufschluss darüber, inwiefern das Produkt eine Chance hat, sich am Markt zu etablieren. Hier sollte man nicht tricksen, sondern ehrlich erklären, wie man plant, sich zu behaupten. Dazu gehört auch, mögliche Marketingstrategien kurz anzuschneiden. 

Welches Alleinstellungsmerkmal ist vorhanden?

Eines der besten Argumente für Deine Idee ist das Alleinstellungsmerkmal. Für jedes Problem existieren verschiedenste Lösungsansätze. Was hebt Dein Produkt von allen anderen (möglichen) Mitbewerbern ab? Investoren sind bestrebt, ihr Geld in einzigartige Projekte zu stecken. Wo genau liegt der Mehrwert für Deinen „idealen Kunden“ ?

Darstellung der Wettbewerber im Pitch Deck

Wenn Du hier verleugnest, dass es überhaupt Wettbewerber gibt, kommt das in der Regel nicht gut an! Viel sinnvoller ist eine realistische Abbildung des Markts. Wie gefestigt sind Mitbewerber? Wie hebt sich das vorgestellte Produkt von der Konkurrenz ab? Inwiefern wird man sich gegen diese durchsetzen können? Geldgeber erwarten eine geradlinige und überzeugende Argumentation. Zur grafischen Darstellung bietet sich etwa ein Positionierungskreuz an. 

Erläuterung des Geschäftsmodells und Prognose

Bei dieser Folie geht es um konkrete Zahlen und fundierte Prognosen. Im Idealfall hast Du bereits einen Finanzplan aufgestellt und kannst jetzt punkten. Stelle dar, welche Einnahmequellen existieren und schätze die Höhe des zukünftigen Umsatzes. Auch hier ist es wichtig, sich nicht zu verrennen. Es geht nicht darum, komplizierte Bezüge zu Einnahmequellen und Ausgaben herzuleiten. Was sind die Kerndaten, die Investoren wissen müssen?

Proof of Concept, Testimonials & Meilensteine

In manchen Ländern wie den USA haben es Unternehmer wesentlich leichter, Gelder einzusammeln. In Deutschland sind VCs deutlich konservativer aufgestellt und benötigen daher mehr „Garantien“. Das absolute Minimum ist daher die Vorlage einer Machbarkeitsstudie. Besser ist es jedoch, wenn das Geschäft bereits seit einiger Zeit läuft. Auf dieser Folie stellst Du Kundenstimmen vor und präsentierst erste Einnahmen. 

Kapitalbedarf und Call to Action

Im besten Fall ist der Investor nach der Lektüre deines Pitch Decks absolut begeistert. Wenn nicht, kann ein guter Call to Action den letzten Schubser geben. Ohne abzuschweifen, legst Du nun dar, welche Summe Du Dir vorstellst und was der Kapitalgeber im Gegenzug erwarten darf. 

Häufige Fehler gezielt vermeiden

Niemand ist perfekt. Trotzdem lassen sich die folgenden Fehler verhindern, um mit dem Pitch Deck den besten Eindruck hinterlassen zu können. 

1. Fehlendes Branding

Bei der grafischen Gestaltung solltest Du auf jeden Fall Deine „Corporate Identity“ mit einfließen. Nichts ist schlimmer, als mit generischen Folien aufzuwarten. Sowohl Schriftart als auch Farben und Design sollten im Einklang mit dem Marken-Konzept stehen. Die einzige Ausnahme: Die Folie, in der es um das zu lösende Problem geht. Hier integrierst Du Dein Logo besser nicht – um negative Assoziationen zu vermeiden. 

2. Unpassendes Design

Es ist immer eine gute Idee, die Folien von einem Grafikdesigner erstellen zu lassen. Wer sich die Aufgabe selber zutraut, muss einige grundlegende Dinge berücksichtigen. Viele machen den Fehler, eine zu kleine Schriftart zu wählen. Dabei ist 28 zu empfehlen. Dies erhöht nicht nur die Lesbarkeit, sondern zwingt Dich auch dazu, Dich kurzzuhalten! Verzichte am besten auch auf Animationen und grafische Spielereien, welche vom Inhalt ablenken. 

3. Flüchtigkeitsfehler

Der Text sollte frei von jeglichen Rechtschreibfehlern sein. Warum sollten Investoren Dein Unternehmen auswählen, wenn Du bereits beim Pitch beweist, dass Du nachlässig arbeitest? 

Wie erstellt man ein Pitch Deck? 

Hierbei bieten sich Dir im Grunde zwei Möglichkeiten. Du kannst die Slides entweder selber herstellen oder jemand anderen damit beauftragen. Unternehmen wie Pitchguru, Slidebean oder Unicornpitch bieten Dir ihren Service an. Die Kosten pro Folie betragen rund 30 €. Ein vollständiges Pitch Deck kostet damit rund 330 €. Gerade wenn Du keinen Grafikdesigner im Team hast, eine gute Investition in die Zukunft des Unternehmens.
Oder aber, Du setzt Dich selber an den Computer, um die Präsentation zu erstellen. Powerpoint zu verwenden, naheliegend. Auch Google Slides und Apple Keynotes sind kostenlose Programme, um passable Ergebnisse zu erzielen. Haiku Deck, Prezi, Slidebean, Pitch oder Canva (Pro)* bieten jedoch weitaus umfangreichere Möglichkeiten, Präsentationen zu erstellen. Dabei musst Du allerdings mit Abonnementgebühren rechnen, welche zwischen 10 und 50 € im Monat liegen. 

Fazit

Das Pitch Deck ist ein wichtiges Instrument, um Deine Idee ins rechte Licht zu rücken. Dabei wird die Kernidee hinter Deinem Produkt aber nur dann greifbar, wenn Du grundlegende Regeln befolgst. Beschränke Dich in Deiner Präsentation auf Grundgedanken, die wichtigsten Fakten und Lösungsvorschläge. Erzähle dabei die Geschichte Deines Unternehmens und wecke Emotionen! Um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, muss das Pitch Deck jedoch stimmig gestaltet werden und absolut fehlerfrei sein. Wenn Du Dich mit Grafikdesign nicht auskennst, kannst Du Dir von Dritten unter die Arme greifen lassen. In vielen Fällen mag dies eine gute Idee sein. Eine zweite Chance, einen guten Ersteindruck zu hinterlassen, gibt es nicht!


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