Die klassische Online-Jobsuche kennt eigentlich jeder. Hierzu gehören die Ausschreibungen von Unternehmen direkt über ihre firmeneigene Website sowie Online-Jobbörsen wie zum Beispiel zutun (Link:https://zutun.de). Im Zuge des Web 2.0 ist die Jobsuche allerdings facettenreicher geworden. Social Media eröffnet auf dem Feld der Jobsuche gerade für Freiberufler viele neue Möglichkeiten. Ein Beispiel hierfür ist Twitter.
Im Vergleich zu anderen Ländern nutzen die Deutschen Twitter noch verhältnismäßig wenig. Zudem ist hierzulande die Gewichtung eine andere. Während es weniger privat genutzte Profile gibt, überwiegt der Anteil an geschäftlicher Nutzung. Grund genug, Twitter nicht nur als soziales Netzwerk, sondern als Karrierenetzwerk zu betrachten. Ein Aspekt, den viele immer noch unterschätzen. Hier können vom Angestellten bis zum Freiberufler alle bei der Jobsuche fündig werden.
Twitter als professionelles Medium
Während viele von einem Rückgang von Twitter sprechen, besitzt es als Netzwerk auf professioneller Ebene einen sicheren Stand. Da die private Nutzung allerdings tatsächlich rückläufig ist, bleiben vielen dessen Möglichkeiten als professionelles Medium verborgen. Ein bedauerlicher Umstand, schließlich sind via Twitter doch interessante Jobangebote zu finden, auch für Freiberufler. Wie und in welchem Umfang deutsche Nutzer von Twitter Gebrauch machen (auch im internationalen Vergleich), zeigen verschiedene statistische Erhebungen. Ein Beispiel hierfür ist das Statistik-Portal Statista. Unter https://de.statista.com/themen/99/twitter/ sind unterschiedliche Statistiken zur Nutzung von Twitter gelistet. So betrug beispielsweise die Anzahl der deutschen Twitter-Nutzer im Juni 2016 5,08 Millionen. Ein weiteres Beispiel aus der Unternehmenswelt: Die Anzahl der in Deutschland vertretenen Online-Shops mit Twitter-Account betrug im statistisch erhobenen Zeitraum zwischen 2012 und 2016 71,2 Prozent.
Für wen lohnt es sich?
Selbstverständlich lohnt sich die Jobsuche via Twitter besonders bei Unternehmen, die ohnehin Social-Media-affin sind. Das betrifft beispielsweise die Kreativ- und Digitalbranche, allerdings nicht ausschließlich. Der einfachste Weg herauszufinden, ob Twitter in der eigenen Branche relevant ist, ist die dortige Suche nach relevanten Unternehmen. In der Regel sind diese unter folgender Bezeichnung zu finden: @Firmenname. Überraschenderweise lassen sich Jobs über Twitter auch in Nischenbranchen finden. Dazugehörige Unternehmen verzichten häufig gänzlich auf Stellenausschreibungen über offizielle Karrierenetzwerke und nutzen bevorzugt Twitter. Auch große Markenunternehmen nutzen das Netzwerk aktiv als Karriereportal. So erscheint eine Stellenausschreibung hier meist zuerst, bevor sie den Weg über Karriereportale nimmt. Twitter nach Job-Tweets zu durchsuchen, kann demnach einen Wissensvorsprung bei der Jobsuche bieten. Wer Twitter als Freiberufler nutzt, besitzt zudem die Chance, seinen sicheren Umgang auf diesem Gebiet zu demonstrieren. Besonders in der Kreativbranche kann dies ein wichtiges Einstellungskriterium sein. Die Relevanz von Twitter als Netzwerk zu Karrierezwecken zeigt sich im direkten Vergleich zu „offiziellen“ Karrierenetzwerken aus dem Social-Media-Bereich. Die ARD-ZDF-Onlinestudie zur wöchentlichen Nutzung von sozialen Netzwerken in 2016 offenbart Erstaunliches: Twitter liegt im Gesamtfeld noch vor Xing und LinkedIn (Quelle: http://www.ard-zdf-onlinestudie.de/index.php?id=570).
Wie funktioniert die Jobsuche auf Twitter?
Um Jobs für Freiberufler auf Twitter zu finden, bedarf es keiner komplizierten Vorgehensweise. Bei der Suche nach Job-Tweets gehst du genauso vor wie andere Jobsuchende – über die Hashtag-Suche. Dabei kommt es darauf an, möglichst präzise zu sein, um Angebote leichter zu finden. Dies ist vergleichbar mit der Schlagwortsuche über Karriereportale. Der einzige Unterschied besteht darin, dass Jobsuchende den Berufsstatus entsprechend kennzeichnen müssen. Dazu fügen sie bei der Suche beispielsweise ein #Freiberufler oder #Freelancer hinzu. Dies dient der Ergänzung der Angaben zur genaueren Jobbezeichnung und dem gewünschten Ort.
Vorteile der Jobsuche via Twitter für Freiberufler – nicht nur »passiv« nach Jobs suchen
Wer Twitter als Freiberufler lediglich passiv nutzt, vergibt damit wichtige Chancen auf Jobofferten. Es bietet viele Möglichkeiten zur Selbstdarstellung und Vernetzung. Zunächst einmal ergeben sich Jobs für Freiberufler nicht nur über Job-Tweets von Unternehmen. Vielmehr sollten Jobsuchende die Gelegenheit ergreifen und eigene Anzeigen aufgeben. Dies ist Teil einer erfolgreichen Selbstdarstellung via Twitter, die auch derart ausfallen kann, dass sich Nutzer aktiv an Diskussionen beteiligen. Dabei kommt es nicht nur darauf an, präsent zu sein. Es eröffnet auch die Möglichkeit, innerhalb seines Berufsfeldes auf dem neuesten Stand zu bleiben. Wer über Thematik und aktuelle Diskussionen Bescheid weiß, kann diesen Wissensvorsprung im Bewerbungsverfahren nutzen. Besonders Freiberufler können damit demonstrieren, dass sie ihre Dienste nicht beliebig, sondern bevorzugt einem bestimmten Unternehmen anbieten.
Der zweite Aspekt, die Vernetzung, ist mindestens genauso wichtig. Sie gelingt zum einen dadurch, dass Freiberufler sich aktiv auf Twitter bewegen. Dazu gehört es, eigene Tweets zu posten, andere zu retweeten oder darauf zu antworten. Wer dies tut, zieht automatisch Follower und damit potenziell wertvolle Kontakte an. Andersherum hilft es, Unternehmen auf Twitter zu folgen. So bleiben Jobsuchende über die Firmenaktivitäten und aktuelle Stellenangebote auf dem Laufenden. Wer sich bei Twitter einloggt, bekommt auf seiner persönlichen Startseite die aktuellen Tweets präsentiert. Dadurch lässt sich sofort einsehen, ob sich Job-Tweets darunter befinden.
Fazit
Twitter bietet mehr als ein soziales Netzwerk. Es kann bei der Jobsuche den gleichen Stellenwert besitzen wie etablierte Karriereportale. Die einfache Suche nach Tweets mit Stellenangeboten, die Möglichkeiten der Vernetzung sowie die aktive und passive Jobsuche verdeutlichen dies. In einigen Branchen kann es für Jobsuchende zudem von Vorteil sein, sich regelmäßig mit diesem Teil von Social Media auseinanderzusetzen. Wer Jobs für Freiberufler sucht, sollte die Social-Media-Aktivität von Unternehmen seiner Branche genauer unter die Lupe nehmen. Das ist ein wichtiger Anhaltspunkt dafür, ob sich die Jobsuche via Twitter lohnt. Darüber hinaus kann es im Rahmen einer freiberuflichen Tätigkeit nicht schaden, auf diesem Kanal präsent zu sein. Es hilft beim Netzwerken und dient dazu, über die eigene Branche auf dem Laufenden zu bleiben.