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Netzwerken für Freiberufler: Tipps & Tricks

Klar, es gibt sie. Die klassischen Netzwerker, die tausende Leute kennen und kein Event auslassen. Auch wenn das nicht dein Ding ist, führt für dich als Freiberufler kein Weg am gezielten Netzwerken vorbei. Deswegen darf ich (Jonas Drechsel) heute auf diesem Blog einige Tipps & Tricks aus meiner Erfahrung als Mitgründer des Freelancernetzwerks NOOK NAMES weitergeben.

Grundlagen des Netzwerkens

Aller Anfang ist schwer. Gerade wenn du als Freiberufler schon negative Erfahrungen mit Netzwerken gemacht hast. Aber: Ich habe auf unserem Blog in den letzten zwei Jahren über 30 erfolgreiche, kreative Freelancer interviewt und dabei immer gefragt: “Wie gewinnst du deine Kunden?” Die mit riesigem Abstand meistgenannte Antwort: Durch Netzwerken.

Gutes Netzwerken braucht zweierlei: Den zur Person passenden Fokus und die größtmögliche Kontinuität. Unter Fokus verstehe ich, für sich selbst herauszuarbeiten, auf welche Arten des netzwerkens du dich überhaupt einlassen kannst und was dir vielleicht sogar noch Spaß bringt. Es macht keinen Sinn 15 Online-Netzwerke mit größtenteils den selben Kontakten zu pflegen oder zu jedem x-beliebigen Event zu rennen.

Konzentriere dich also auf wenige Online-Netzwerke und ganz bestimmte Live-Events. Ganz wichtig: Gerne ruhen sich Freiberufler darauf aus, dass die Website, Visitenkarte oder das Portfolio gerade nicht perfekt sind. Sei kein Künstler. Sei Dienstleister. Geh netzwerken und bring deinen USP auf den Punkt! Beschränke dich auf wenige Dinge und kopple das Kontaktpflegen konsequent “crossmedial”: Mal ne Mail hier, dort nen Kontakt hinzufügen und dann die richtigen Leute auch immer mal gezielt persönlich treffen.

Vor- und Nachteile verschiedener Netzwerke

  • Persönliches Facebook-Profil: Je nach persönlicher Vorliebe ist dein Facebook-Profil die erste Anlaufstelle, um deinen Bekanntenkreis darüber zu informieren, was du beruflich zu leisten im Stande bist. Viele halten das lieber privat.
  • Facebook-Seite: Gerade für emotionalere Themen (Foto & Design) kann hier immer noch wunderbar ein großes Netzwerk aufgebaut werden. Vor nem halben Jahr habe ich hierzu Robert Paul Kothe Photography beraten. Sämtliche KPIs inklusive seiner Buchungen haben sich seitdem positiv entwickelt. Die Konkurrenz ist hier natürlich groß.
  • Facebook-Gruppen: Inzwischen haben sich zahlreiche Gruppen entwickelt, in denen Recruiter ihre Jobs posten, um die sich allerdings teils viele Kreative balgen.
  • Instagram: Das “kleine” Facebook für Bilder entwickelt sich mit knapp 10 Millionen aktiven Usern gerade zur Nummer 2 der sozialen Netzwerke in Deutschland. Optimal geeignet für Freiberufler, die lieber mit Bildern als mit Worten kommunizieren und mit Hashtags umgehen können.
  • Linkedin und Xing-Profil: Auf den beiden Business-Netzwerken sind ungefähr alle Personaler, Art Directoren und Geschäftsführer vertreten. Allerdings scheint es recht schwierig, hier sympathisch in ein Gespräch einzusteigen.
  • Behance und ähnliche wie Dribbble: Zeig deine visuell aufbereiteten Arbeiten, vertagge sie richtig und werde gefunden. So einfach könnte es sein. Ist es auch – aber eben nicht für alle!
  • Das Auge: Das Jobportal für Freelancer. Hier landen wirklich viele interessante Ausschreibungen! Allerdings hat sich das auch schon rumgesprochen und die Konkurrenz ist oft hoch, obwohl die Jobs nicht immer die besten sind.
  • Live-Events: Egal welche Art von Event. Als Freiberufler solltest du dich vorher fragen, ob du auf dem jeweiligen Event die für dich relevanten Ansprechpartner kennenlernen kannst. Aus meiner Sicht sollten Events sich selbst nicht zu ernst nehmen und die Gäste bzw. das Netzwerken in den Mittelpunkt stellen. Ob das geschieht, lässt sich meist leicht aus der Eventankündigung herauslesen…
  • Privatleben: Wer freelancen als Lebenseinstellung begreift, der kann auch entspannt auf ner WG-Party oder einer Hochzeit über seinen Job reden, ohne dabei zu verkäuferisch rüber zu kommen. Wenn du damit im Reinen bist, ist diese Art von Netzwerken 100% sinnvoll!

Netzwerken a la NOOK NAMES

Entsprechend den eben aufgeführten positiven Merkmalen einiger Marktgrößen haben wir unser Netzwerk aufgebaut. In den letzten drei Jahren konnten wir auf 15 NOOK IMPULSE MEETINGS ausgewählte Freelancer mit Agenturen und Experten connecten. Die Events waren dabei immer darauf ausgelegt, dass die Menschen leicht miteinander in Kontakt kommen können, wie das Kölner Eventvideo belegt:

Durch unsere Anmeldemechanik hat sich eine Community von über 600 Freelancern aus der Werbe- und Kreativwirtschaft herausgebildet, die sich jederzeit gegenseitig befruchten kann. Denn der Texter arbeitet für dieselben Kunden, wie der Art Director. Online führen wir das Netzwerk weiter, besprechen branchenrelevante Themen, interpretieren beispielsweise den ausgelutschten Wortwitz “selbst und ständig” neu und präsentieren unsere Freiberufler im “NOOK NAMES der Woche”-Porträt. Über die Zeit hatte sich dann rumgesprochen, dass wir nen starken Freelancerpool haben und es kamen immer mehr Anfragen von Agenturen und Start Ups. Deswegen “mussten” wir uns vor wenigen Wochen als Unternehmen firmieren und vermitteln jetzt auch zielgerichtet Freelancer an bei uns anfragenden Auftraggebern. Aus einem Netzwerkprojekt, das eigentlich nur gute Kreative miteinander vernetzen wollte, ist letztlich also auch eine Jobvermittlung geworden. Zufall?

Fazit: Netzwerken hilft

Such dir deine Art zu Netzwerken. Und tu es. Denn Netzwerken kann dir nur helfen! Du lernst neue Leute kennen, tauscht dich aus und hast Spaß dabei. Ganz nebenbei fallen auch noch gute Jobs ab. Das klingt nicht gut für dich? Dann gönn dir doch ne Runde Kaltakquise 😉


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