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Der perfekte Arbeitsplatz für die freiberufliche Tätigkeit

Freiberufler können ihren eigenen Arbeitsort bzw. Arbeitsplatz sehr flexibel gestalten. Schnell kann man vom häuslichen Arbeitszimmer auch private Dinge erledigen. Pakete annehmen, Spülmaschine ausräumen oder die Pflanzen gießen. Ist das Home Office deshalb unproduktiver als ein separates Büro irgendwo in der Stadt? In meiner freiberuflichen Tätigkeit habe ich viele Varianten getestet. Von der Arbeitsecke im Wohnbereich, über ein getrenntes Arbeitszimmer bis hin zum eigenständigen Büro in einer gewerblichen Immobilie. Doch an welchem Ort ist die Produktivität am besten?

Arbeitsecke im Zimmer

Um in einer Arbeitsecke eine hohe Produktivität zu erzielen benötigt man viel Disziplin. Falls du dich gerne und leicht von der Arbeit ablenken lässt, ist die Arbeitsecke im Zimmer der wohl unproduktivste Arbeitsort. Auch die Abgrenzung zwischen beruflichen und privaten Tätigkeiten ist mit einer Arbeitsecke oft ungleich schwerer als in einem separaten Arbeitszimmer.

In meiner Zeit als Student konnte ich mir keine Wohnung mit separatem Arbeitszimmer leisten. Trotzdem war es möglich produktiv in meiner Arbeitsecke zu arbeiten, die ich sogar direkt vom Bett aus sehen konnte. Wichtig für eine gute Produktivität in einer Arbeitsecke ist,

  • das Erstellen einer To-Do Liste mit festen Zeiten wann welche Aufgabe bearbeitet wird (ähnlich wie ein Stundenplan). Sinnvoll ist es die Liste schon am Abend zuvor anzulegen.
  • dass der Wohnbereich aufgeräumt ist, um ohne Ablenkung arbeiten zu können
  • den Schreibtisch am Ende des Tages aufzuräumen, um in der Freizeit nicht ständig berufliche Dokumente im Sichtfeld zu haben

Separates Arbeitszimmer in der Wohnung

In einem separaten Arbeitszimmer funktioniert die Abgrenzung schon etwas besser. Während in der Arbeitsecke vielleicht noch die zu trocknende Wäsche hinter dir steht kannst du dir das separate Arbeitszimmer viel freier gestalten. Position des Schreibtischs, Möbel und Beleuchtung kannst du an deine Bedürfnisse anpassen und für eine optimale Ergonomie am Arbeitsplatz sorgen. Trotz räumlicher Trennung empfehle ich dir auch für die Arbeit im separaten Zimmer feste Arbeitszeiten einzuplanen. Die Mehrkosten für dein Zimmer kannst du unter bestimmten Voraussetzungen steuerlich geltend machen. Dazu empfehle ich dir diesen Beitrag.

Der mobile Arbeitsplatz

Je nach Art der freiberuflichen Tätigkeit kann auch ein mobiler Arbeitsplatz eine Option sein. Notebook unter den Arm und ab ins Café oder in den Park. Vor allem in kreativen Berufen kann dies eine tolle Möglichkeit sein um Inspirationen zu sammeln. Als Grafikdesigner ist die Ideenfindung jedoch nur ein Teil meiner Arbeit. Die Produktion von Grafiken, Layouts usw. ist an meinem iMac mit Grafiktablett im Arbeitszimmer deutlich effizienter als irgendwo in der Pampa mit einem Notebook oder Tablet.

Getrenntes Büro in Gewerbeimmobilie

Ziemlich überschätzt finde ich hinsichtlich der Produktivität ein Büro in einer separaten gewerblichen Immobilie. Auch diese Option habe ich über zwei Jahre ausprobiert. Anfahrtswege und das nicht immer effiziente Schwätzchen mit dem Büronachbarn fressen viel Zeit. Die zusätzlichen Belastungen durch Mietkosten musst du erst einmal erwirtschaften. Auch das kostet Zeit und geht zu lasten der Effizienz.

Sicherlich gibt es auch viele Gründe die für ein separates Büro sprechen. Für häufige Kundenkontakte oder Projektarbeiten in Gruppen macht ein solcher Arbeitsplatz durchaus Sinn. Zusätzlich kann es interessante Netzwerkeffekte mit Nachbarn geben. Falls ein Großteil deiner Kommunikation mit Kunden und Geschäftspartnern jedoch über Telefon und E-Mail stattfindet, solltest du dir die Investition in ein separates Büro gut überlegen. Aus meiner Sicht gibt es effizientere Wege für das Networking als über die Nachbarschaft in Büros. Auch der Kontakt mit Kunden macht bei einem gemeinsamen Geschäftsessen mehr Spaß als in einer stickigen Büroatmosphäre.

Fazit

Die Frage nach dem effizientesten Arbeitsplatz lässt sich nicht pauschal beantworten. Es hängt sehr stark von der eigenen Persönlichkeit ab. Der perfekte Arbeitsplatz misst sich nicht in erster Linie an der Ausstattung und Art der Einrichtung. Vielmehr kommt es auf die persönliche Einstellung zur Arbeit an. Versuchst du dich stärker von deiner Arbeit abzugrenzen, so ist die Arbeitsecke und vielleicht auch ein separates Arbeitszimmer in der Wohnung keine gute Option.

Erledigst du deine Arbeit voller Leidenschaft und gerne auch innerhalb deiner »Freizeit« so ist es vollkommen egal wo du arbeitest. Zusätzliche Kosten für ein separates Arbeitszimmer oder ein Büro in einer getrennten Immobilie kannst du dir sparen, wenn es die Art deiner freiberuflichen Tätigkeit zulässt. Zusatzkosten und Arbeitswege fallen weg. Das macht deine Arbeit deutlich effizienter.

Für mich funktioniert die Kombination aus separatem Arbeitszimmer in der Wohnung und einem mobilen Arbeitsplatz am besten. Wo arbeitest du am liebsten? Bist du gerne in einem Büro, weil du Leute um dich brauchst? Welche Gründe sind für die Wahl des Arbeitsplatzes aus deiner Sicht am wichtigsten? Schreib in die Kommentare und teile deine Meinung mit anderen Freiberuflern.


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