bloggen als freiberufler

Bloggen als Freiberufler: Macht das Sinn?

Bloggen bedeutet eine Menge Arbeit. Viele professionelle Blogger werden dir das bestätigen. Aber welcher Gegenwert steht hinter dem ganzen Aufwand? Welche Gründe gibt es als Freiberufler einen Blog zu starten? Welche Erwartungen solltest du dir lieber aus dem Kopf schlagen? Als freiberuflicher Grafikdesigner, der einen Blog betreibt (nämlich diesen) möchte ich in diesem Beitrag ein paar Erfahrungen mit dir teilen.

Der Blog „Freiberufler werden“ ist noch relativ jung (Stand 02.2016). Trotzdem konnte ich inzwischen eine große Leserschaft und eine starke Facebook Gemeinschaft aufbauen. Das bringt mich ohne große Umschweife zum ersten großen Vorteil eines eigenen Blogs.

Sichtbarkeit und Reichweite

Da wir als Freiberufler in erster Linie Dienstleistungen anbieten, kommt ein Großteil unserer Aufträge über persönliche Kontakte, oder Empfehlungen von persönlichen Kontakten. Zumindest ist das bei mir so. Die Anzahl der persönlichen Kontakte ist jedoch begrenzt. Die potenzielle Leserschaft deines Blogs ist es nicht. Mit einem eigenen Blog kannst du tausenden von Menschen regelmäßig Einblicke in deine Arbeit, deine Werte und Überzeugungen geben. Dadurch entsteht Vertrauen und Vertrauen bringt dir neue Aufträge. Sichtbarkeit und Reichweite wirken sich zusätzlich auf eine weitere Business Disziplin positiv aus.

Networking

Wie denkst du über Networking-Veranstaltungen? Ich finde die meisten dieser Veranstaltungen ziemlich komisch. Unangenehmen Society – Veranstaltungen und Small-Talks kannst du mithilfe des Internets aus dem Weg gehen, wenn du dir ein Netzwerk aufbauen möchtest. Durch meinen Blog „Freiberufler werden“ erhalte ich häufig Anfragen zu Kooperationen, Partnerschaften oder Projektarbeiten. Mit häufig meine ich mindestens einmal pro Woche. Aber warum erhältst du mit einem Blog plötzlich Anfragen? Was macht dich so begehrt?

Der Expertenstatus

Als Blogger bist du ständig auf dem Laufenden, weil du regelmäßig für deine Beiträge umfangreiche Recherchen betreibst. Durch das Niederschreiben deiner Erfahrungen und deines Wissens bleiben die Themen viel besser in deiner Erinnerung gespeichert und abrufbar. Stück für Stück merkst du, wie du immer mehr zum Experten deines Blog-Themas wirst. Das macht dich nicht nur bei deiner Leserschaft zum Experten. In Diskussionen, Vorträgen oder auf Konferenzen wirkst du in deinem Thema deutlich souveräner.

Die andere Seite

Das Bloggen muss dir Spaß machen. Es erfordert eine Menge Disziplin und ist mit einem hohen Arbeitsaufwand verbunden, wenn du gute Beiträge schreiben möchtest. Um von den Vorteilen der Reichweite, Sichtbarkeit und dem Expertenstatus zu profitieren, muss die Qualität deiner Beiträge stets auf einem hohen Niveau sein. Dein Blog muss regelmäßig mit neuen Beiträgen gefüllt werden um ihn lebendig zu halten. Demgegenüber stehen insbesondere in der Anfangsphase nur sehr geringe finanzielle Erlöse die aus deinem Blog stammen. Wirklich leben kann man von einem Blog erst ab ca. 200.000 Page Views pro Monat. Das ist ein weiter Weg! Die Erwartung, mit einem eigenen Blog schnell viel Kohle zu machen, solltest du dir deshalb lieber aus dem Kopf schlagen.

Dein Blog braucht eine Mission

Beim Bloggen geht es nicht in erster Linie darum hohe Einnahmen über den Blog zu generieren. Mit dieser Einstellung wirst du nicht erfolgreich. Vielmehr dient ein Blog dazu, deine Sichtbarkeit und Reichweite zu steigern, was indirekt zu neuen Kunden und Kooperationen führen kann. Dies kann deinen Erfolg als Freiberufler massiv beeinflussen. Für mich reichen diese Vorteile jedoch nicht aus, um den hohen Arbeitsaufwand für die Recherche, das Verfassen der Beiträge und die notwendige Disziplin auf mich zu nehmen. Es braucht mehr. Es braucht eine Mission.

Freiberufler-werden hat eine Mission: Freiberuflern mit praktischen Tipps und Beiträgen zu helfen. Unsere Schulen und Hochschulen geben nur wenig Fähigkeiten mit, um als Freiberufler / Selbständiger erfolgreich zu sein. Unser Bildungssystem bereitet uns auch heute noch auf abhängige Beschäftigungsverhälntisse vor, die im digitalen Zeitalter erheblich an Bedeutung verlieren werden. Wörter wie Home Office und Outsourcing finden immer mehr Platz in unserem Sprachgebrauch. Ureigene Fähigkeiten eines Freiberuflers wie Eigenverantwortung, Disziplin und unternehmerisches Handeln werden durch die Digitalisierung wichtiger denn je. Wir dürfen nicht warten, bis sich unser Bildungssystem ändert. Wir müssen schon jetzt aktiv werden, uns austauschen, unsere Kenntnisse weitergeben und uns zusammenschließen. Deutschland braucht mehr Menschen die zu ihrer Arbeit stehen, Verantwortung übernehmen und etwas bewegen wollen. Deutschland braucht mehr Gründer, Selbstständige, Freiberufler. Das ist meine tiefe Überzeugung. Es ist genau diese Mission die mich täglich neu motiviert, hilfreiche Beiträge für Freiberufler zu verfassen.


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2 Antworten zu “Bloggen als Freiberufler: Macht das Sinn?”

  1. Hey, toller Beitrag! Ich bin wie Du, in einem Katalogberuf tätig und plane jetzt den Schritt in die Selbstständigkeit. Mir stellt sich jetzt die Frage, ob ich, wenn ich zusätzlich Bloggen bzw. vloggen möchte, dann auch einen gesonderten Gewerbeschein brauche, oder ob es reicht, wenn ich alles über den die Anmeldung als Freiberufler laufen lasse.

    Wäre echt cool, wenn du mir da weiter helfen kannst, da mir diese Frage zur Zeit echt Kopfzerbrechen bereitet.

  2. Hi, Danke. Für reines bloggen, vloggen benötigst du keinen Gewerbeschein. Wenn du allerdings Werbeeinnahmen erzielst (Anzeigen oder Affiliate), oder eigene Produkte über deinen Blog verkaufst ist ein Gewerbeschein erforderlich. Hoffe das hat dir geholfen. Wünsche dir viel Erfolg!

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